Seit wann sind israelische Juden weiße Siedler? Mythen und Streitpunkte der israelischen Geschichte

Prof. Dr. Johannes Becke (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg) im Gespräch mit Rechtsanwalt Daniel Neumann (Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen)

Mittwoch, 7. Mai 2025, 18.15 Uhr

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino-Gebäude, Raum 1.811

Die Geschichte des Staates Israel ist auch eine Geschichte der Vorurteile und des Kampfs um Deutungshoheit. Schon das zionistische Projekt zur Errichtung einer sicheren Heimstatt für Jüdinnen und Juden im Land Israel/Palästina sah sich dem Vorwurf des Imperialismus ausgesetzt. Gleiches gilt für die auf den Teilungsplan der Vereinten Nationen zurückgehende Staatsgründung im Jahr 1948. Doch ihre volle Geltungskraft entfalteten die (Vor-)Urteile gegen die Legitimität des jüdischen Nationalstaates erst nach dem Sechstagekrieg 1967, nicht zuletzt mit der Unterstützung der Sowjetunion und der Neuen Linken.

Verbreitete Mythen und Klischees lauten etwa, die Staatsgründung sei ein „koloniales“ oder „imperialistisches Projekt“, Israel betreibe eine „ethnische Säuberung Palästinas“, zu Lasten der arabischen Bevölkerung sei ein „System der Apartheid“ errichtet worden oder die Vorstellung, terroristische Attentate gegen die Zivilbevölkerung Israels seien Teil des „palästinensischen Befreiungskampfs“ – und nicht zuletzt der Vorwurf, Israel habe im Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 einen „Genozid“ an der Bevölkerung des Gaza-Streifens angestrebt.

Das Gespräch von Herrn Prof. Dr. Johannes Becke und Herrn Daniel Neumann soll derartige Mythen und Streitpunkte aufgreifen und historisch einordnen – nicht zuletzt, um einen Beitrag zur Verwissenschaftlichung der identitätspolitisch aufgeladenen Debatten zu liefern.

Gemeinsame Veranstaltung des Fördervereins Fritz Bauer Institut e.V. und des Fritz Bauer Instituts.

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